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Kärnten IRONMAN Austria, Klagenfurt 01.07.2012

Einmal Hölle und zurück

Am Sonntag, dem 1. Juli 2012 fand in Kärnten am Wörthersee der
14. Ironman Austria (3,8 km Schwimmen/ 180 km Rad / 42 km Laufen) statt.
Gemeinsam mit weiteren 2.400 Triathleten ging ich morgens um 7:00 Uhr am Wörthersee an den Start. Es sollte einer meiner längsten Tage werden.
Aufgrund der hohen Wassertemperatur (26 Grad) wurde ohne Neoprenanzug geschwommen.
Die ersten 400 bis 500 Meter  waren wieder ein heftiges Gehaue und Gedränge.  Meine Devise in solchen Fällen, möglichst wenig Konfrontation, lieber einige Meter mehr schwimmen.
 Nach  3.000 Meter  im Wörthersee wurden die restlichen  800 Meter im Lendkanal geschwommen.  Auch hier war es sehr eng, da der Kanal lediglich 12 Meter breit ist. Die Stimmung am Kanal ist super, links und rechts stehen viele Zuschauer, man bekommt alles hautnah mit.
Nach dem Schwimmen schnell in die Wechselzone und ab aufs Rad. Insgesamt werden 2 Runden a 90 km geradelt.  Auf den 180 Kilometern sind 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Es gibt zwei knackige Anstiege mit Steigungen im 2-stelligen Bereich. Der erste Anstieg ist am Faaker See, hier stehen die Leute spallier, sogar ein Teufel ist zum Anfeuern an der Strecke. Der zweite Anstieg geht den Ruperti rauf, hier sind ebenfalls sehr viele Zuschauer an der Steigung.  Éin DJ feuert jeden einzelnen Athleten an, er ruft mir Ironlady zu, Auf der ersten Runde sind die Temperaturen noch relativ angenehm. Die Helfer auf der Strecke haben viel zu tun, der Bedarf an Wasser ist hoch. Die zweite  Runde ist bereits deutlich wärmer, immer öfter schütte ich mir Wasser zum Abkühlen über Kopf und Beine. Leider macht mir nicht nur die Wärme zu schaffen, sondern mein Magen- Darmtrakt rebelliert ebenfalls. Ich versuche meine Probleme zu ignorieren, nehme etwas Tempo raus und konzentriere mich auf die Strecke. Inzwischen sind es bis zu 35 Grad im Schatten, in der Sonne kann das Thermometer bis auf 47 Grad steigen. Nach dem Rad schnell die Laufschuhe an und los geht es.
Auf der Laufstrecke geht es mir leider noch schlechter. Durch die Erschütterungen wird es  schlimmer. Ich stelle mich bereits mental darauf ein, dass ich den Marathon ggf. gehen muss.
Aber egal, ich lasse mich davon nicht unterkriegen. Nach der ersten Verpflegungsstelle  wird mir noch mehr übel, ich muss mich sogar übergeben.  Leider passiert mir das nochmals, die Dixiklos auf der Strecke lerne ich ebenfalls kennen. Trotz aller Probleme ist es mir möglich weiterhin zu laufen. Ich freue mich über jeden Kilometer, den ich laufen kann. An den Verpflegungsstellen ruhe ich mich immer etwas aus und danach geht es weiter. Entlang der Strecke stehen sehr viele Anwohner  mit Gartenschlauch bereit, die Hitze ist brutal. Die Strecke in Richtung Krumpendorf bietet fast keinen Schatten, ich bin froh über jede Abkühlung. Mein Ziel ist finishen, egal in welcher Zeit. Ich versuche so gut als möglich den Wettkampf zu genießen, die vielen Zuschauer auf der Strecke sind eine tolle Motivation. Trotz aller Strapazen ist es mir möglich einige Läufer zu überholen. Nach dem Rad war ich auf Platz 6 in meiner Altersklasse, auf der Laufstrecke konnte ich tatsächlich noch auf Platz 2 vor Laufen.
Inzwischen sind auf der Laufstrecke viele Geher unterwegs, manch ein Wettkämpfer wird von Sanitätern betreut oder sogar im Krankenwagen abtransportiert.  Nach etwas mehr als 11 Stunden nähere ich mich langsam dem Ziel. Die letzen 2-3 Kilometer ziehen sich relativ lange hin. Nach 11:14:52 überquere ich glücklich die Ziellinie (1:25:34/5:51:12/3:47:01)
Ich hätte nie gedacht, dass ich unter diesen Umständen noch solch eine Zeit erreiche.
Insgesamt war es ein toller Wettkampf mit einer super Strecke und einem sagenhaften Publikum.
Am nächsten Tage habe ich mich bereits für das Jahr 2013 angemeldet.
Klagenfurt ich komme wieder.











17. Juli 2012 - Südhessen Morgen




07. Juli 2012 - Lampertheimer Zeitung

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  Andrea Herbold - Triathletin aus Leidenschaft